Die Häufigsten Fragen (FAQ) rund um die MPU
Was ist der Abstinenznachweis ?
Durch einen Abstinenznachweis soll geklärt werden, ob bzw. dass der Betreffende während eines bestimmten Zeitraums keinen Alkohol oder keine Drogen konsumiert hat.
Wurde der Führerschein wegen des Konsums von Drogen entzogen, so müssen Sie zusätzlich Ihre Drogenabstinenz nachweisen. Sie können durch Urin- oder Haarscreenings zeigen, dass Sie über einen gewissen Zeitraum (mindestens 6 Monate) keine Drogen mehr genommen haben.
Der Nachweis Ihrer Abstinenz ist unerlässlich für ein positives Gutachten. Abstinenznachweise können Sie bei jeder Begutachtungsstelle machen. Auch entsprechend qualifizierte Ärzte können Drogenscreenings durchführen. Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass die Person/Stelle, die die Urin- oder Haaranalyse durchführt, alle CTU-Kriterien erfüllt.
Wie lange eine Person bereits “clean” sein muss, um die MPU zu bestehen, hängt stark von ihrem vorherigen Konsumverhalten ab. Liegt eine Abhängigkeit oder eine fortgeschrittene Drogenproblematik vor, sollte mindestens ein Jahr Abstinenz belegt werden. Bei einer Drogengefährdung (z. B. gelegentlicher Cannabis-Konsum) reichen oft schon 6 Monate Abstinenz aus.
Wer ordnet die MPU an ?
Vielen Menschen ist gar nich klar das Sie eine MPU das sie eine MPU machen müssen. Sie haben ein Urteil, einen Strafbefehl oder einen Bußgeldbescheid bekommen, ohne dass hier ersichtlich war, dass dies eine MPU nach sich zieht. Die Fahrerlaubnisbehörde bestimmt, ob Sie eine MPU machen müssen! Deshalb finden Sie weder in einem Urteil, noch einem Strafbefehl oder Bußgeldbescheid Hinweise darüber, ob eine MPU auf Sie zukommt. Unter welchen Voraussetzungen eine MPU angeordnet wird ist in der Fahrerlaubnisverordnung geregelt. Wenn Sie sich nicht sicher sind ob Ihnen eine MPU droht, wenden Sie sich so schnell wie möglich an Ihre zuständige Führerscheinstelle.
Was tun bei Negativen MPU Gutachten ?
Bei einer negativen MPU sollten Sie das Gutachten nicht an die Führerscheinstelle weitergegeben. Nehmen Sie den Antrag auf Wiedererteilung der Fahrerlaubnis zurück. Dadurch können Sie einen Ablehnungsbescheid und den damit verbundenen Eintrag im Fahreignungsregister vermeiden. Der Antrag kann jederzeit wieder neu gestellt werden. Dies sollte sinnvoller Weise aber erst dann geschehen, wenn die im Gutachten aufgezeigten Defizite nicht mehr bestehen.
Sollten Sie noch im Besitz Ihrer gültigen Fahrerlaubnis sein und droht eine Entziehung wegen Eignungszweifeln durch die Fahrerlaubnisbehörde, ist es ebenfalls ratsam ein negatives Gutachten nicht vorzulegen. Zwar schließt dann die Behörde auf die Nichteignung des Fahrerlaubnisinhabers und entzieht die Fahrerlaubnis, Sie können jedoch später den Antrag auf Wiedererteilung jederzeit erneut stellen und den erforderlichen Eignungsnachweis durch ein neues positives Gutachten erbringen.
Wie melde ich mich zur MPU an ?
Bevor eine MPU stattfinden kann, muss von Ihnen bei der für Sie zuständigen Fahrerlaubnisbehörde ein Antrag auf Erteilung der Fahrerlaubnis gestellt werden. Dann wird Ihnen von der Behörde mitgeteilt, ob und wenn ja, warum eine MPU erforderlich ist. Wenn Sie zur MPU müssen, werden Sie gebeten, der Behörde eine Begutachtungsstelle Ihrer Wahl mitzuteilen. Die Behörde schickt dann Ihre Fahrerlaubnisakte an die ausgewählte Begutachtungsstelle. Sobald Ihre Akte beispielweise bei einer Begutachtungsstelle eingegangen ist, wir Ihnen ein Termin vorgeschlagen
Wie läuft die MPU ab?
Die Medizinisch-Psychologische Untersuchung wird von einem Mediziner und einem Verkehrspsychologen durchgeführt. Die Untersuchung besteht aus 3 Abschnitten: Zu Beginn beantworten Sie einige Fragebogen zu Ihrer Vorgeschichte sowie Ihrer Gesundheit und absolvieren dann verschiedene Leistungstests, in denen Ihre Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit sowie Ihre Wahrnehmung beurteilt werden. Der Umfang der Leistungstestung ist unter anderem auch davon abhängig, welche Fahrerlaubnisklasse Sie beantragt haben. Im medizinischen Teil der MPU erfolgt neben einem ärztlichen Untersuchungsgespräch eine allgemeine körperliche Untersuchung, bei der die körperlichen Voraussetzungen für die Verkehrsteilnahme überprüft werden. Bei einer Begutachtung wegen Drogenauffälligkeit erfolgt unabhängig von einem vorhandenen Abstinenzbeleg immer eine Urinkontrolle, bei einer Begutachtung wegen Alkoholauffälligkeit immer eine Blutentnahme. Im psychologischen Gespräch haben Sie Gelegenheit, die Sachverhalte zu schildern, die Ursache und Anlass für Ihren Führerscheinverlust und somit auch für die MPU geworden sind. Wichtig ist, dass Sie zum Zeitpunkt der MPU die Gründe Ihres problematischen Verhaltens, das auch zum Führerscheinverlust geführt hat, erkannt haben und das Sie darlegen können, dass Sie ihr Verhalten nachhaltig geändert haben.
Welche Fragen werden mir von dem Gutachter gestellt ?
Für die Gutachter gibt es keinen vorgegebenen Fragenkatalog. Es gibt Kriterienbereiche die der Gutachter abfragen muss, die in den Beurteilungskriterien für die Kraftfahreignung festgelegt sind. Wie die Fragen gestellt werden und in welcher Reihenfolge obliegt dem Gutachter.
Zunächst wird der psychologische Gutachter Sie zu Ihrer Biographie befragen. Dazu gehört die schulische und berufliche Ausbildung, derzeitige Tätigkeit, Familienstand und Hobbys.
Dann wird häufig die Frage gestellt „Warum sind sie heute hier?“ und / oder „Was wollen Sie heute ausdrücken?“
Weitere Fragen beziehen sich auf die aktenkundigen Delikte. Der Gutachter hinterfragt, wann, wie und warum das jeweilige Delikt entstanden ist. Dann hinterfragt der Gutachter die persönliche Vorgeschichte im Zusammenhang mit den Delikten und welche persönlichen Bedingungen hierfür verantwortlich waren.
Welche Veränderungen im Zusammenhang mit den persönlichen Bedingungen eingeleitet wurden, sind weitere Fragen des Gutachters.
Wann muss man eine MPU wegen Alkohol machen?
Die MPU wird immer dann angeordnet, wenn Sie einmalig mit einer sehr hohen Promillezahl (je nach Bundesland ab 1,6 oder 1,1 Promille) Auto gefahren sind. Auch bei weniger als 1,6 Promille kann eine MPU angeordnet werden und zwar, wenn mehr als eine Trunkenheitsfahrt aktenkundig ist.
Bayern und Baden-Württemberg waren die ersten Bundesländer, die eine MPU ab 1,1 Promille anordneten. Andere Länder werden voraussichtlich in Zukunft folgen. Bundesweit wird diese Regelung aber noch nicht angewendet.
Delikte außerhalb des Straßenverkehrs ebenfalls relevant
Selbst wenn Sie nicht alkoholisiert beim Auto fahren erwischt wurden, kann eine Medizinisch-Psychologische Untersuchung angeordnet werden. Nämlich wenn der zuständigen Behörde Fakten bekannt werden, die Alkoholmissbrauch oder eine Abhängigkeit erahnen lassen (z. B. wenn wiederholt Schlägereien unter Alkoholeinfluss angefangen wurden).
Die Untersuchung läuft dann prinzipiell gleich ab, nur dass es nicht um Auffälligkeiten im Straßenverkehr, sondern um Delikte außerhalb des Straßenverkehrs geht. Auch können Abstinenzbelege gefordert werden. Die häufigsten Gründe für eine MPU sind also:
- Alkoholfahrt mit 1,1 / 1,6 Promille (oder mehr)
- Mehrere Trunkenheitsfahrten (z.B. zweimal mit 0,6 Promille)
- Straftaten unter Alkoholeinfluss
Wie schwer ist eine MPU zu bestehen?
Eine MPU kann nicht einfach so nebenbei bestanden werden. Nicht ohne Grund gilt die medizinisch-psychologische Untersuchung als schwere Prüfung. Dennoch gehen immer wieder Betroffene ohne Vorbereitung zur MPU. Das ist leichtsinnig, denn nicht selten sind Personen deshalb durch die MPU durchgefallen weil sie sich nicht richtig vorbereitet haben, und teures Lehrgeld bezahlt.
Bei der MPU liegt die Durchfallquote je nach Grund der Untersuchung bei ca. 40 Prozent. Jährlich werden rund 100.000 medizinisch-psychologische Untersuchungen durchgeführt, mehr als die Hälfte davon wegen Alkohol und Drogen.
Angesichts einer solch hohen Durchfallquote leuchtet ein, dass die MPU nicht selten wiederholt werden muss. Allerdings können diejenigen, die durch die MPU durchgefallen sind, aus ihren Fehlern lernen. Auf den zweiten Versuch können sich Betroffene besser vorbereiten, denn sie wissen bereits, wo die Schwächen lagen. Wer gezielt an diesen Problemen arbeitet, wird die nächste MPU sicher bestehen.
Ist ein Abstinenznachweis Pflicht?
Die Notwendigkeit und Nachweisdauer einer Alkoholabstinenz ist von Ihrer individuellen Vorgeschichte abhängig und sollte dementsprechend von Ihnen – bei Bedarf mit fachlicher Unterstützung – im Vorfeld der MPU geklärt werden. Eine Verkehrszuwiderhandlung unter Alkoholeinfluss bedeutet nicht zwangsläufig, dass man gänzlich auf Alkohol verzichten muss. Wenn jedoch eine Alkoholabhängigkeit vorliegt oder wenn die Fähigkeit zum dauerhaft kontrollierten Umgang mit Alkohol nicht gegeben ist, ist ein gänzlicher Alkoholverzicht zu fordern, der dann bei der MPU auch durch geeignete Untersuchungen belegt werden muss.
Wurde der Führerschein wegen des Konsums von Drogen entzogen, so müssen Sie zusätzlich Ihre Drogenabstinenz nachweisen. Sie können durch Urin- oder Haarscreenings zeigen, dass Sie über einen gewissen Zeitraum (mindestens 6 Monate) keine Drogen mehr genommen haben.
Der Nachweis Ihrer Abstinenz ist unerlässlich für ein positives Gutachten. Abstinenznachweise können Sie bei jeder Begutachtungsstelle machen. Auch entsprechend qualifizierte Ärzte können Drogenscreenings durchführen. Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass die Person/Stelle, die die Urin- oder Haaranalyse durchführt, alle CTU-Kriterien erfüllt.
Wie lange eine Person bereits “clean” sein muss, um die MPU zu bestehen, hängt stark von ihrem vorherigen Konsumverhalten ab. Liegt eine Abhängigkeit oder eine fortgeschrittene Drogenproblematik vor, sollte mindestens ein Jahr Abstinenz belegt werden. Bei einer Drogengefährdung (z. B. gelegentlicher Cannabis-Konsum) reichen oft schon 6 Monate Abstinenz aus.
Was kostet eine MPU?
Jeder Anlass einer angeordneten MPU ist absolut individuell, daher sind auch unsere Preise immer an Ihre persönliche Situation angeglichen. Die MPU kosten für ein Gutachten sind abhängig von der Fragestellung Ihrer Führerscheinstelle an die MPU. Die Gebühren für das MPU Gutachten ist Bundesweit gleich geregelt.
MPU Drogen 539,55 € • MPU Alkohol 402,22 € • MPU Straftat (en) 336,06 € • MPU Punkte im Straaßenverkehr 336,06 € •
Dazu kommen noch die Preise für einen eventuell geforderten Abstinenznachweis, sowie die Kosten für eine MPU Beratung Vorbereitung.
Muss man vor der MPU eine Vorbereitung machen?
Ja und Nein. Es ist möglich ohne einen MPU Vorbereitungskurs eine MPU zu bestehen. Allerdings sehen es die Verkehrspsychologen gerne wenn man sich Nachweislich auf sie MPU vorbereitet hat.
Die Bedenken der Fahrerlaubnisbehörde können nur ausgeräumt werden, wenn Sie die Hintergründe Ihres problematischen Verhaltens erkannt haben und es zu einer positiven, stabilen Verhaltensänderung gekommen ist. Häufig ist eine qualifizierte Beratung im Hinblick auf die MPU hilfreich, um die Fragen nach den Ursachen und den notwendigen Änderungen des eigenen Verhaltens zu klären und um eventuell auch weitere Maßnahmen in die Wege zu leiten.