Das MPU360Grad Konzept
Alles rund um die MPU
EIN TIEFGREIFENDER BLICK
Der Prozess der medizinisch-psychologischen Untersuchung (MPU) kann für viele eine Herausforderung darstellen. Dieses Verfahren ist oft mit Angst und Unsicherheit verbunden, aber mit der richtigen Vorbereitung und Einstellung kann man diese Hürde erfolgreich überwinden.
Die MPU ist keine gewöhnliche Prüfung. Sie ist ein tiefgehender Bewertungsmechanismus, der darauf abzielt, das Verhalten, die Einstellungen und die psychologische Verfassung einer Person im Zusammenhang mit dem Fahren zu bewerten. Der Fokus liegt auf der Beurteilung der Eignung des Individuums, ein Fahrzeug sicher zu führen.
DER WEG DURCH DIE MPU
Die Konfrontation mit der MPU erfolgt häufig nach Verkehrsverstößen oder Straftaten im Zusammenhang mit dem Straßenverkehr. Hierbei wird nicht nur das Wissen über Verkehrsregeln geprüft, sondern auch die persönliche Eignung und Reife des Fahrers.
Die Vorbereitung auf die MPU sollte umfassend und gründlich sein. Es geht darum, das eigene Verhalten und die Denkweise kritisch zu reflektieren und notwendige Veränderungen vorzunehmen. Die Unterstützung durch professionelle MPU Berater kann dabei von unschätzbarem Wert sein.
MPU VORBEREITUNG: UNTERSTÜTZUNG IM PROZESS
Die Rolle eines MPU Beraters im Rahmen der MPU ist entscheidend. Durch verschiedene Gespräche und Tests wird das individuelle Profil des Kandidaten bewertet. Dabei werden Faktoren wie emotionale Stabilität, Stressresistenz und Verantwortungsbewusstsein analysiert.
Ein häufiger Fehler ist die Unterschätzung der MPU. Sie ist nicht nur ein formaler Schritt zur Wiedererlangung des Führerscheins, sondern eine Gelegenheit, das eigene Verhalten tiefgehend zu reflektieren und zu verbessern. Das Verständnis der eigenen Fehler und Schwächen sowie die aktive Arbeit an deren Korrektur ist ein Schlüssel zum Erfolg.
INDIVIDUELLE VORBEREITUNG
Jeder Mensch und somit auch jeder Fall, der zur MPU führt, ist einzigartig. Daher ist ein individuell abgestimmter Ansatz in der Vorbereitung essenziell. Selbstreflexion, die Auseinandersetzung mit den eigenen Fehlern und die Entwicklung von Strategien zur Verhaltensänderung stehen im Mittelpunkt.
Eine angemessene Vorbereitungszeit ist ebenfalls von Bedeutung. Ein überstürzter Ansatz oder das Fehlen eines klaren Plans können die Chancen auf einen positiven Ausgang der MPU erheblich mindern. Die Begleitung durch einen erfahrenen MPU Beraters kann hierbei helfen, die eigene Entwicklung effektiv zu steuern und zu reflektieren.
NACH DER MPU
Ein positiver Ausgang der MPU ist oft mit einer großen Erleichterung verbunden. Doch auch hier ist die fortwährende Selbstreflexion und – wenn nötig – Weiterarbeit an sich selbst unerlässlich, um zukünftig sicher und verantwortungsbewusst am Straßenverkehr teilnehmen zu können.
Die MPU bietet die Möglichkeit, den eigenen Lebensstil und die Einstellung zum Fahren kritisch zu überdenken und dauerhafte positive Veränderungen herbeizuführen. Der Weg zur Wiedererlangung des Führerscheins kann als Chance für persönliches Wachstum und Entwicklung gesehen werden.
Wer muss zur Untersuchung?
Die Medizinisch-Psychologische Untersuchung kann in verschiedenen Fällen angeordnet werden. So zum Beispiel, wenn Sie nach dem Konsum von Cannabis oder “harten” Drogen (Kokain, Heroin oder Amphetamin) beim Fahren erwischt wurden. In diesen Fällen wird in der Regel immer eine MPU angeordnet.
Aber auch ohne beim Fahren erwischt worden zu sein, kann eine MPU Anordnung wegen Drogenkonsum rechtens sein, etwa wenn Sie vor dem Club mit illegalen Substanzen erwischt wurden und klar ist, dass Sie diese auch konsumiert haben.
Gerade im Falle von Cannabis sollten sich Konsumenten darüber im Klaren sein, dass der Wirkstoff THC (Tetrahydrocannabinol), welcher beim Konsum von Cannabis die berauschende Wirkung auslöst, auch noch Tage bis Wochen nach dem eigentlichen Drogenkonsum nachgewiesen werden kann.
Was passiert bei der MPU wegen Drogen?
Sie müssen in der MPU glaubhaft machen, dass Sie wieder geeignet sind, ein Kraftfahrzeug im Verkehr zu führen. Es darf keine Gefahr mehr bestehen, dass Sie unter Drogeneinfluss ein Fahrzeug bewegen. Die MPU erfolgt meist in drei Schritten:
- Medizinische Untersuchung
- Reaktions- und Leistungstest
- Explorationsgespräch (Gespräch mit dem psychologischen Gutachter)
Medizinische Untersuchung
Im medizinischen Teil wird zunächst ein ärztliches Gutachten erstellt, ob der Betroffene körperlich geeignet ist. Es wird sowohl Wert auf typische körperliche Symptome, die durch Drogenkonsum entstehen, als auch auf die jetzigen Gewohnheiten des Betroffenen im Umgang mit Drogen gelegt.
Daneben wird ein Urin- oder Haarscreening durchgeführt, um zu überprüfen, ob in letzter Zeit Drogen eingenommen worden sind. Bei den Drogenscreenings werden übrigens nicht nur die Substanzen überprüft, mit denen der Betroffene auffällig geworden ist. Standardmäßig wird bei allen Betroffenen unter anderem auf THC, Kokain, Heroin und Amphetamine getestet.
Reaktions- und Leistungstests
Bei einem Test am Computer werden die Leistungsfähigkeit, Konzentration und Reaktionsvermögen getestet. Hier haben die wenigsten Teilnehmer ernste Probleme. Es muss lediglich sichergestellt werden, dass der Untersuchte die Mindestanforderungen zum Führen eines Kfz erfüllt.
Psychologisches Untersuchungsgespräch
Sodann erfolgt der psychologische Teil der Begutachtung. Dieser ist gar nicht so einfach zu bestehen, wie es vielleicht den Anschein erwecken mag. Denn einfache Angaben, dass Sie ab sofort keine Drogen mehr nehmen und Sie alles bereuen, reichen gewöhnlich nicht aus.
Der Psychologe, der das Gutachten erstellt, wird ganz genau erfahren wollen, wie es zum Drogenkonsum kam, welche Motive dabei eine Rolle spielten und wie der Umgang mit Drogen in Zukunft aussehen soll. Auch auf den sozialen Hintergrund, Familienverhältnisse, mögliche Kindheitstraumata, das berufliche Umfeld, Finanzen, Hobbies etc. kann eingegangen werden, wenn einer der Bereiche in Zusammenhang mit dem Konsum der Droge gestanden hat.
Es ist sehr wichtig, dass der oder die Betroffene klar darlegen kann, dass ein Umdenken stattgefunden hat und dass eine sichtbare Veränderung zum früheren Verhalten vorliegt. Jeder Betroffene sollte sich auch damit auseinandersetzen, warum er früher Drogen konsumiert hat und wie es zu dem Fehlverhalten im Straßenverkehr kommen konnte.
Abstinenznachweise zum bestehen sind Pflicht!
Wurde der Führerschein wegen des Konsums von Drogen entzogen, so müssen Sie zusätzlich Ihre Drogenabstinenz nachweisen. Sie können durch Urin- oder Haarscreenings zeigen, dass Sie über einen gewissen Zeitraum (mindestens 6 Monate) keine Drogen mehr genommen haben.
Der Nachweis Ihrer Abstinenz ist unerlässlich für ein positives Gutachten. Abstinenznachweise können Sie bei jeder Begutachtungsstelle machen. Auch entsprechend qualifizierte Ärzte können Drogenscreenings durchführen. Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass die Person/Stelle, die die Urin- oder Haaranalyse durchführt, alle CTU-Kriterien erfüllt.
Wie lange eine Person bereits “clean” sein muss, um die MPU zu bestehen, hängt stark von ihrem vorherigen Konsumverhalten ab. Liegt eine Abhängigkeit oder eine fortgeschrittene Drogenproblematik vor, sollte mindestens ein Jahr Abstinenz belegt werden. Bei einer Drogengefährdung (z. B. gelegentlicher Cannabis-Konsum) reichen oft schon 6 Monate Abstinenz aus.
Solange bleiben Drogen im Körper
Klar ist, jede Art von Drogen kann nach dem Konsum im Körper nachgewiesen werden. Doch wie lange bleiben die psychoaktiven Substanzen tatsächlich in Blut, Urin oder Haaren?
Die unten genannten Angaben sind lediglich Richtwerte. Die tatsächliche Verweildauer hängt immer auch u.a. vom jeweiligen Alter und Stoffwechsel des Konsumenten, sowie der eingenommenen Dosis ab.
ALKOHOL
Blut: 10 – 12 Stunden
Urin: 3 – 5 Tage
Haare: bis zu 90 Tage
AMPHETAMINE
Blut: 10 – 12 Stunden
Urin: 3 – 5 Tage
Haare: bis zu 90 Tage
SCHLAFMITTEL
(Barbiturate)
Blut: 1 – 2 Stunden
Urin: 2 – 4 Tage
Haare: bis zu 90 Tage
CANNABIS
Blut: ca. 2 Wochen
Urin: 7 – 30 Tage
Haare: bis zu 90 Tage
KOKAIN
Blut: 1 – 2 Tage
Urin: 3 – 4 Tage
Haare: bis zu 90 Tage
HEROIN
Blut: bis zu 12 Stunden
Urin: 3 – 4 Tage
Haare: bis zu 90 Tage
LSD
Blut: 2 – 3 Stunden
Urin: 1 – 3 Tage
Haare: bis zu 3 Tage
MDMA
Blut: 1 – 2 Tage
Urin: 3 – 4 Tage
Haare: bis zu 90 Tage
CRYSTAL METH
Blut: 24 – 36 Stunden
Urin: 3 – 6 Tage
Haare: bis zu 90 Tage
MORPHIUM
Blut: 6 – 8 Stunden
Urin: 2 – 3 Tage
Haare: bis zu 90 Tage